Der fünfte – erstmals online abgehaltene – Doctoral Academy Day am 12. November 2020 widmete sich heuer unter dem Titel „A Hitchhiker's Guide Through Academia“ den Erfolgsbedingungen und Herausforderungen internationaler Forschungskarrieren. Christof Gattringer, Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung, und Peter Scherrer, Direktor der Doctoral Academy, eröffneten die virtuella Tagung und betontzen in ihren Reden, dass es gerade in Zeiten eingeschränkter Mobilität besonders wichtig sei, die Förderung von Nachwuchsforschenden auch weiterhin in internationalen Kontexten zu betreiben. Welche Aspekte es hier insbesondere bei der institutionellen Unterstützung von NachwuchswissenschaftlerInnen zu berücksichtigen gilt, machte die Geschäftsführerin des Max-Weber-Kollegs an der Universität Erfurt, Bettina Hollstein, in ihrer Keynote deutlich. Hollstein wies unter anderem darauf hin, dass Mobilität nicht nur Einzelpersonen betrifft, sondern die Ermöglichung internationaler wissenschaftlicher Arbeit strukturbildendes Ziel aller Bereiche – Forschung, Lehre und Serviceangebot – einer Graduierteneinrichtung sein sollte.
International sichtbar sein: aber wie?
Helmut Eberhart, akademischer Koordinator der European University Alliance Arqus, stellte in seinem Beitrag Fördermöglichkeiten vor, die dieses EU-Projekt international ausgerichteten Nachwuchsforschenden bietet. Auch wenn derzeit die Ausschöpfung dieser Möglichkeiten schwierig sei, so Eberhart, werde das Coronavirus den über Ländergrenzen hinweg erfolgenden Austausch von Forschung und Ideen nicht dauerhaft beeinträchtigen können.
In einer abschließenden Gesprächsrunde reflektierten Monika Oberer, Daniel Boese, Tina Ehrke-Rabel und Florian Bieber – alle vier SprecherInnen von Mitgliedskonsortien der Doctoral Academy – die Bedeutung von persönlicher Mobilität und aktiver internationaler Netzwerkarbeit für ihre wissenschaftliche Laufbahn. In der von Gudrun Salmhofer, Leiterin der Abteilung Lehr- und Studienservices, geleiteten Diskussion wurde auch der Zusammenhang von beständiger Mobilität mit prekären Arbeitsverhältnissen und einem flexibel zu gestaltenden Lebensumfeld aufgezeigt. Nachwuchsforschende müssen sich entscheiden, darüber waren sich die DiskutantInnen einig, ob sie innerhalb dieser herausfordenden Rahmenbedingungen die außerordentlichen fachlichen Entwicklungsmöglichkeiten internationaler Forschungsaufenthalte nutzen möchten.