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University of Graz Department of Academic Services News Ein Hoch auf fünf
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Friday, 11 November 2022

Ein Hoch auf fünf

ÖH-Vorsitzende Sarah Rossmann, Lehrpreisträger Jörg Schrittwieser, stellvertr. ÖH-Vorsitzender Michael Pucher, Vizerektorin Walter-Laager (v. l.) ©Uni Graz/Schweiger

ÖH-Vorsitzende Sarah Rossmann, Lehrpreisträger Jörg Schrittwieser, stellvertr. ÖH-Vorsitzender Michael Pucher, Vizerektorin Walter-Laager (v. l.) Fotos: Uni Graz/Schweiger

Wenn die Chemie im Hörsaal stimmt: Uni Graz zeichnet Chemiker Schrittwieser und vier weitere Lehrende aus

Gute Lehre zahlt sich aus. Sowohl bei den Studierenden als auch der Verleihung der Lehrpreise der Uni Graz am 10. November 2022. Der Hauptpreis für Vorlesungen ging heuer an den Chemiker Jörg Schrittwieser. Mit dem Studenten Marko Rath spricht er darüber, wann es sich um gute oder besser um sehr gute Lehre handelt.

Wie definieren Sie gute Lehre?
Jörg Schrittwieser: Studierende müssen einen Mehrwert haben. Das ist das Mindestmaß. Dazu muss ich Inhalte auf eine Weise vermitteln, die über das Selbststudium mit einem Buch oder Skriptum hinausreichen.

Haben aber nicht die in der Pandemie entstandenen digitalen Angebote diese Sichtweise verändert?
Schrittwieser: Durchaus. Ich stelle mehr Online-Angebote schon im Voraus zur Verfügung. Ich sehe es vor allem als Service für jene, die etwa wegen Berufstätigkeit nicht immer in den Hörsaal kommen können.
Marko Rath: Natürlich erleichtern digitale Inhalte die zeitliche Einteilung. Aber sie werden nie die Präsenz-Lehre ersetzen. Sie bieten Vorteile als Zusatzangebot. Für mich ist es eine große Motivation, im Hörsaal ad hoc eine Frage stellen zu können.  
Schrittwieser: Genau diese Interaktionen sind ein wesentlicher Pluspunkt. Ich baue zum Beispiel kurze Übungen zu konkreten Anwendungen ein, die das Verständnis des Fachwissens fördern sollen.

Sie haben zuvor vom Mindestmaß gesprochen, wann geht es darüber hinaus?
Schrittwieser: Wenn gewährleistet wird, dass die nächste Generation über das Niveau des Lehrenden hinauswachsen kann. Nur so können wir uns in der Wissenschaft, aber auch als Gesellschaft weiterentwickeln.

Wie kann man das im Hörsaal umsetzen?
Schrittwieser: Es ist wichtig, Zusammenhänge herzustellen. Kritisch zu hinterfragen, wie ist es zu diesem Wissen gekommen, wie gesichert es ist? Auf welchen Methoden beruht es? Studierende sollen mit dem Wissen etwas Praktisches anfangen können. Und es braucht auch Struktur, die Lehrende bieten sollten.
Rath: Die Strukturleistung macht tatsächlich einen wichtigen Teil aus. Denn als Student stehe ich vor einer enormen Fülle an Wissen, das ich einordnen und aufschlüsseln soll. Das Verknüpfen zu anderen Disziplinen und Erfahrungsberichte aus der Forschung sind ebenfalls wichtige Aspekte für eine gelungene Lehrveranstaltung.

Und welchen Stellenwert hat Forschung für Sie als Lehrender?
Schrittwieser: Ich bringe gerne anekdotisch konkrete Beispiele aus meiner Forschungsarbeit, ebenso Aspekte aus der Anwendung. Auch berichte ich über kleine Fallstricke, es muss ja nicht jeder und jede noch einmal denselben Fehler machen. Nahbarkeit ist grundsätzlich wichtig. Denn man darf keinesfalls „Autorität sein“ mit „Autorität ausüben“ verwechseln.

Preisverleihung

Im Rahmen des Tags der Lehre zeichnete Vizerektorin Catherine Walter-Laager sowie die ÖH-Vorsitzenden Sarah Rossmann und Michael Pucher weitere Lehrende, die ganz besonders kritisches Denken fördern, aus:

  • Barbara Grabher, sie ist mittlerweile nicht mehr an der Uni Graz tätig, erhielt den Lehrpreis für Hauptpreis für prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen.
  • Über Anerkennungspreise freuten sich Silvia Lipp vom Institut für Wirtschaftspädagogik sowie Barbara Reiter vom Institut für Philosophie.
  • Birgit Phillips wurde mit dem ARQUS Teaching Excellence Award in der Kategorie „Enabling students“ prämiert.
created by Andreas Schweiger

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